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Mündliche Mitarbeit – Dokumentation

 

Die Dokumentation der mündlichen Mitarbeit im Unterricht können Schüler*innen[1] – sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht – im wahrsten Sinne des Wortes selbst in die Hand nehmen – und zwar mit Hilfe eines Sitzplans, eines (kleinen) Stempels mit einem fachaffinen Motiv[2] und einem weiteren Stempel mit einem Positiv-Symbol.

 

• Immer wenn ein Schüler einen Unterrichtsbeitrag leistet, wird neben seinem Namen ein Motiv, z.B. eine Eule[3] (der Weisheit)    gestempelt. Diese Aufgabe übernehmen immer zwei Schüler*innen, die sich bei der Stempeldokumentation abwechseln und so noch genügend viel Zeit für die eigene Mitarbeit haben.

 

• Eine (besonders) gute Lern-/Denkleistung wird – nach ausdrücklicher Auszeichnung durch die Lehrkraft – zusätzlich noch mit einem anderen Stempel-Motiv für Qualität, z.B.  [4] , dem Like-Daumen[5] Macintosh HD:Users:Mi-Chi:Desktop:Bildschirmfoto 2015-05-23 um 19.04.55.png oder einem Tiermotiv   dokumentiert oder, falls dafür kein Stempel zur Hand ist, mit einem von Hand gezeichneten Sternchen ausgezeichnet.

 

• Am Ende der Stunde kann der Unterrichtende mit einem Blick sehen, wer sich wie oft beteiligt bzw. gar nichts gesagt hat und wer besonders gut mitgearbeitet hat.

 

 

• Schüler*innen, die im Laufe der ersten Stunde einer Doppelstunde noch nichts gesagt haben, kann man vor der zweiten Lerneinheit einen ‚Sprechstein’  [6] geben, der sie sichtbar daran erinnert, dass sie noch nichts gesagt haben und den sie durch mündliche Mitarbeit (möglichst schnell) wieder loswerden sollen.

 

• Diese Methode objektiviert die Grundlage für die Bewertung von Schülerleistungen, motiviert die Schüler*innen zur Mitarbeit und schafft gleichzeitig auch ein Bewusstsein für Umfang und Qualität der eigenen Leistung. Außerdem entlastet sie den Unterrichtenden bei der Dokumentation[7] von erbrachten Leistungen und ihrer gerechten Beurteilung.

 

• Nach meiner bisherigen Erfahrung arbeiten Schüler*innen von Klasse 5-12/13 ausgesprochen gerne mit dieser Stempel-Methode und steigern dadurch auch ihre Mitarbeitsleistungen. Meine Schüler*innen haben sich zu keinem Zeitpunkt durch diese Methode unter Druck gesetzt gefühlt.

 

• Schüler*innen, die sich gleichzeitig melden, können nur nacheinander drankommen. Und da die Unterrichtszeit begrenzt ist, können leider(!) auch nicht alle Schüler alles sagen.
Ob man die erfolgte mündliche Beteiligung mit einem Stempel dokumentiert oder nicht, ändert nichts an dem Problem.
Aber mit Hilfe der kontinuierlichen Dokumentation hat man genau im Blick, wie oft ein Schüler schon dran war. Und im Sinne der Gerechtigkeit ist es dann nur fair, bei einer erneuten Frage einen Schüler zu Wort kommen zu lassen, der noch keinen Stempel hat.

Man kann natürlich auch das Rederecht zusätzlich noch mit dem Meldewürfel[8] so organisieren, dass sich zu einer bestimmten Frage überhaupt nur 4-6 Schüler*innen melden können. Und wenn alle sechs Würfelseiten einmal in der (Doppel-)Stunde oben lagen, hatten
alle Schüler dieselbe Chance zur Mitarbeit.

 

• Man kann auch Schüler nach dem Klingeln bitten, einem das noch mitzuteilen, was sie in der Stunde (Wichtiges) wollten. Oder sie halten es zu Hause schriftlich fest und bringen es zur nächsten Stunde mit. Und natürlich kann man auch diesen ‚Wortbeitrag’ als mündliche/sonstige Mitarbeit zur Stunde mit einem Eulenstempel dokumentieren.

 

TIPP: Am Stundenende kann/sollte man die Stempeldokumentation so auslegen, dass

         alle Schüler beim Rausgehen einen Blick darauf werfen können, um sich selbst

         davon zu überzeugen, dass alle ihre Beiträge auch erfasst worden sind.

 



 

© Michael Wittschier, Wipperfürth 2015

 


 

[1] Ggf. bekommen die Schüler noch ein Symboltier für ihre Aufgabe als ‚Watch-Dog’ oder ‚Eulen-Wächter,   

   z.B. den Snoopy von ‚Schleich’ oder eine (kleine) Stoff-Eule .

[2] Dazu gibt es viele passende Lehrer-Stempel für verschiedene Fächer bei elbi.de

[3] z.B. mit Hilfe des kostengünstigen Kinder-Dauer-Stempels „Eule bunt und lustig“ bei amazon.de

  oder des Leuchtstempels Eule der Firma ‚Spiegelburg’.

[4] Die Firma timetex.de bietet noch diverse andere Motive für diesen Zweck an.

[5] z.B. mit Hilfe des ‚Daumens modern’ von timetex.de.

[6] Die Firma spielematerial.de bietet dafür diverse Spielsteine aus Holz an, u.a.  auch einen Eulenstein:

[7] Man sollte die Stunden-Dokumentation mit Datum und Thema versehen und aufheben.

[8] Vgl. dazu Modul 3.10 (S.88) in: Michael Wittschier: Gesprächsschlüssel Philosophie – 30 Moderationsmodule mit Beispielen. München (bsv/Patmos) 2012; jeder Schüler bekommt mit dem einfachen Durchzählverfahren von 1-6 eine Würfelzahl zugeteilt. Im Laufe einer Doppelstunde wird ein mitgebrachter (großer) (Schaumstoff-)Würfel sechsmal bewegt, und entsprechend haben die Schüler*innen mit der gewürfelten Zahl das Redevorrecht vor allen anderen Schüler*innen. Jede Würfelzahl bestimmt nur einmal im Laufe einer (Dop-pel-)Stunde, welche Schüler*innen das erste Wort haben; eine schon einmal gewürfelte Zahlen werdenan der Tafel als ‚abgetalkt’ durchgestrichen.